Westwerk, Theodorstraße Hamburg
„WESTWERK“ heißt die Quartiersentwicklung im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld. Das ehemalige Kasernengelände aus dem Jahr 1912 steht unter Ensembleschutz und wird nach historischem Vorbild revitalisiert und baulich erweitert. Das agn-Team hat eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und daran anknüpfend ein Nutzungskonzept und dessen bauliche Ausführung für das 7.577 Quadratmeter große Areal entwickelt.
Die Bestandsbauten sind, ebenso wie der umliegende Städtebau, geprägt von einer kleinteiligen Struktur und dem Industriecharakter des 20. Jahrhunderts. Das agn-Konzept greift diese Kleinteiligkeit auf und platziert vier Neubauten als Ergänzung zu dem historischen, erhaltenswerten Pferdestall. Dieser Charakter spiegelt sich auch in der Gestaltung der Freianlagen wider. Es entsteht ein gewerbliches Quartier mit unterschiedlich großen Nutzungseinheiten und hoher Aufenthaltsqualität. Die Gestaltung orientiert sich an dem historischen Vorbild der Industriearchitektur und schafft einen modernen Loftcharakter.
Das Bestandsgebäude wird kernsaniert, Fensteröffnungen werden wieder hergestellt und vorhandene Fensterbrüstungen für eine bessere Nutzbarkeit zurückgebaut. Erhaltenswerte Pflastersteine sollen wiederverwendet werden und Relikte des historischen Pferdestalls, wie beispielswiese Pferdetröge und Boxenwände, in Teilen als gestalterische Elemente erhalten bleiben.
Die Neubauten entstehen als zwei bis dreigeschossige Staffelgeschosse in Stahlbetonkonstruktionen. Mit einer Ziegelfassade und anthrazitfarbenen Metallfenstern erinnern sie an die Typologie der Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. Die Gebäude sind flexibel in kleine Einheiten aufteilbar und mit einer Geschoßhöhe bis zu 6,50 Metern für viele Gewerbearten nutzbar. Aufgrund der guten Anbindung des Grundstücks an die Bundesautobahn und einer ungenügenden Parksituation umfasst die Bauaufgabe auch die Errichtung einer verbindenden Tiefgarage unter den Häusern 1 bis 3. Neben dem ruhenden Verkehr bietet diese auch Platz für Fahrräder, Technik und Lagerräume.
Die Freiflächenplanung wird vom Büro L+ unterstützt. Der zentrale Platz zwischen den Häusern 1, 2 und 3 erhält Pflanzinseln, die zum Verweilen einladen. Die Dächer werden teilweise begrünt, die Bestandsgebäude erhalten Grünstreifen, welche die Zugänge und Fenster betonen und die Zufahrt der Tiefgarage erhält eine bepflanzte Pergola. Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen runden das energetische Konzept ab.
| Leistung | Architektur |
| Projektentwicklung | Paribus Development GmbH |
| Auftraggeber Bestand | Projektgesellschaft Theodorstraße GmbH & Co. KG |
| Auftraggeber Neubau | Theo 41 GmbH & Co. KG |
| Visualisierungen | beyond visual arts GmbH |
| Link | Website des WESTWERK |
