17.03.2009

Lebenszykluskosten

Lebenszykluskosten (LCC = Life-cycle-costs) sind die Kosten, die im Laufe der Planung, Errichtung, Nutzung und Umnutzung bzw. dem Rückbau eines Gebäudes anfallen.

Dabei machen Baunutzungskosten (also Verwaltungs-, Finanzierungs-, Instandhaltungs- und Betriebskosten), die in der Bauphase während des Immobilienbetriebs auftreten, in der Regel 70-90% der Gesamtkosten einer Immobilie aus. Die eigentlichen Baukosten nach DIN 276 fallen dagegen nur mit 10-30% der Lebenszykluskosten ins Gewicht.

Beispiel Krankenhausbau: Hier überschreiten die Baunutzungskosten bereits nach vier Jahren die Erstellkosten. Die Höhe der lebenslangen Baunutzungskosten ist keine träge Größe. Im Gegenteil. Sie ist hochsensibel beeinflussbar je nach Planungsentscheidung und deren Zeitpunkt. Denn in der Planungsphase werden die wichtigsten, Jahrzehnte wirkenden Entscheidungen getroffen. Steht ein Gebäude erst, sind die Baunutzungskosten nur noch in engen Grenzen beeinflussbar. Je früher man die Lebenszykluskosten in die Planungsüberlegungen einbezieht, desto größer sind die potenziellen Einsparungen.

Die Möglichkeiten, durch eine LCC orientierte Planung die Baunutzungskosten zu beeinflussen, sind vielfältig. Prozessoptimierung, Flächenmanagement, Flexibilität und Energieeffizienz sind nur einige Ansatzpunkte, um effektiv und nachhaltig eine Immobilie zu planen, zu bauen und zu betreiben.

Mit einer LCC orientierten Planung werden nicht nur die Kosten gesenkt, auch Nutzung und Wert einer Immobilie werden nachhaltig gesteigert. Der Nutzer wiederum profitiert von einer höheren Qualität und geringeren Nebenkosten. Interdisziplinäres Denken spielt bei der LCC orientierten Planung eine große Rolle. Generalplanung, also die interdisziplinäre Bearbeitung aller wesentlichen Architekten- und Ingenieurleistungen durch eigene Mitarbeiter, ist daher besonders geeignet, eine LCC orientierte Planung in die Realität umzusetzen.

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