20.10.2019

Interview: Muriel Scharlewsky

Ich habe 2016 bei agn als Werkstudentin angefangen und bin nun seit 2019 fest angestellt. Mein Masterstudium im Fachbereich Architektur führe ich als Fernstudium weiter.

Wie verlief Dein Start bei der agn?

Als Werkstudentin habe ich 2016 bei agn angefangen. Zunächst war ich in der Münsteraner Wettbewerbsabteilung tätig, damals noch unter der Leitung von Daniel Mäuser. Ein halbes Jahr lang bin ich mehrmals die Woche nach Ibbenbüren gependelt, um einen Einstieg in die BIM-Abteilung zu bekommen, die bis dato in Ibbenbüren saß.  Für mein erstes BIM-Projekt musste ich dann glücklicherweise nicht mehr pendeln, denn es wurde in Münster bearbeitet. Seit März 2019 bin ich nun in einer Festanstellung für agn tätig und verfolge seit Oktober 2019 mein Masterstudium im Fachbereich Architektur als Fernstudium weiter.

Wie kam es denn zu dem Wechsel in die BIM-Abteilung?

Im Studium habe ich schon mit Revit gezeichnet, bei agn habe ich das Programm nochmal neu kennengelernt. Zuerst wurde ich in die ganze Thematik BIM und 3D-Modellierung eingearbeitet und habe Zuarbeit für verschiedene 3D Projekte geleistet (WLO, RBZ, IZB). Das erste richtige BIM Projekt war dann der Flughafen Berlin Tegel (Nachnutzung). Dort durfte ich mit einem kleinen Team (ein Student, eine Auszubildende, ein Absolvent & eine Architektin) den gesamten Bestand modellieren. Das war eine sehr spannende Zeit weil viele neue Technologien ausprobiert wurden (Punktwolke, Indoormapping).

Wie hast Du Dich dann für Deine Tätigkeiten in diesem Bereich fortgebildet? Lief das dann eher auf praktischer oder theoretischer Ebene?

Beides! Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem Thema Qualitätssicherung (Titel: "Qualitätssicherung im BIM-Gesamtprozess) beschäftigt und im Zuge dessen ein neues Programm erlernt: den Solibri Model Checker. Zwischen Bachelor und Master wurde ich bei agn festangestellt und bin durch ein neues BIM-Projekt (ZESS) noch tiefer in die BIM-Prozesse eingestiegen. agn hat mir daraufhin eine Softwareschulung ermöglicht, um die technischen Möglichkeiten der Kollisionsüberprüfungen noch besser ausschöpfen zu können. Daraufhin durfte ich an den Prozessen zur Qualitätssicherung der BIM-Modelle mitwirken und habe für die Projekte Tegel und ZESS die Qualitätssicherung der Architekturmodelle durchgeführt. Ich durfte teilweise Aufgaben der BIM-Koordination im Projekt ZESS übernehmen und konnte sehr daran wachsen.

Was fasziniert Dich an Deiner Arbeit? Was „hält Dich bei der Stange“?

Ich interessiere mich sehr für die Qualitätssicherung in BIM-Projekten und konnte während der Werkstudentenzeit (und auch jetzt in der Festanstellung) kontinuierlich daran arbeiten. Da ist ja trotz allem noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Das ist extrem spannend und ich habe, so sehe ich das, das Glück, am gesamten Entwicklungsprozess beteiligt zu sein. Zusätzlich zu der Projektarbeit bin ich angehalten, immer wieder neue Tools oder Software zu testen und Feedback zu geben (Visualisierung von Bildern/Animationen mit Lumion, Zusatztools für Revit etc.). Meine Aufgaben sind daher sehr abwechslungsreich. Die BIM-Methode im Unternehmen wird immer weiterentwickelt und es ist sehr spannend ein Teil davon sein zu dürfen. Ich glaube es ist schwierig hier in der Region ein Unternehmen zu finden was ähnlich viel Entwicklung und Forschung in die Methode steckt und wo auch Studenten so stark einbezogen werden.

Viele Männer glauben, Frauen und Technik, das passt nicht zusammen. Gilt das auch für Dein Arbeitsumfeld?

Nein, das nun wirklich nicht! Das Klima im BIM-Team ist super, alle sind sehr offen für neue Technologien und neue Lösungsansätze für die verschiedensten Problemstellungen und auch menschlich herrscht eine ganz entspannte, lockere Atmosphäre. Man begegnet sich auf Augenhöhe. Es ist schön, auch ohne Berufserfahrung Verantwortung übernehmen zu dürfen, sodass man an den Aufgaben wachsen und zur Entwicklung der Methode beitragen kann. Ich kann meine Interessen frei entfalten und mich in die Richtung weiterentwickeln, die mich am meisten interessiert. Als Werkstudent ist man sehr flexibel und kann je nach Stress im Studium die Arbeitstage nach Absprache anpassen und wenn man möchte in den Semesterferien auch Vollzeit arbeiten. Das fand ich immer sehr angenehm.

 

Werdegang

September 2014Start Bachelor Studium Architektur in MS
November 2016Unternehmenseintritt Werkstudentin (5. Semester Bachelor), erst Wettbewerbsabteilung
April 2017Mitwirkung BIM Abteilung
März 2018Bachelorabschluss
April  2018- August 2018Befristete Festanstellung agn (Übergangszeit zw. Bachelor u. Master)
September 2018- Februar 2019Werkstudentin agn (1. Semester Master Architektur in MS)
März 2019(ab Oktober 2019 Fortsetzung Master Architektur als Fernstudium)

 

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