28.03.2024

Leidenschaft Baumanagement

Doreen Ellmrich ist Niederlassungsleiterin in Berlin und Regionalleiterin Baumanagement Nord. Aus einer Ingenieursfamilie kommend war das Bauen von Anfang an Teil ihres Lebens. Nach dem Architekturstudium begann die berufliche Karriere in Berlin in einem großen, deutschlandweit agierenden Ingenieurbüro. Es folgte eine rasante Entwicklung von der Bauüberwachung, über die Projektleitung und Bauoberleitung von Großprojekten bis zur Abteilungsleitung Baumanagement. Nach Brücken- und Autobahnneubauten, dem Neubau des Flughafens BER und dem Lückenschluss der U-Bahn U5 in Berlin suchte Doreen neue Herausforderungen. Im Sommer 2022 startete sie bei uns direkt mit der Neugründung unseres Berliner Standortes.

Doreen, fast zwei Jahre bist du jetzt schon im agn-Team. Welches persönliche Fazit ziehst du aus dieser Zeit?
DE: Tatsächlich waren die Prozesse und Strukturen in der Generalplanung über alle Leistungsphasen eines Projektes eine neue Herausforderung für mich. Vor agn bewegte ich mich hauptsächlich in der Bauausführung. Durch die aktive Projektarbeit habe ich sehr schnell das riesige Potenzial erkannt, alle Fachdisziplinen unter einem Dach zu vereinen und die Vorteile für die Abwicklung von Generalplanungsprojekten. Hier sind die Abstimmungswege zwischen der Planung und der Ausführung kurz, es erfolgt ein ständiger Austausch und unser Know-how wird dadurch weiter ausgebaut.

Was sind konkrete Herausforderungen im Baumanagement?   
DE: Bauen ist von jeher komplex. Alles hängt miteinander zusammen und darf nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Mit dem Baumanagement bringen wir anspruchsvolle Planungen in die Bauausführung. Diesen kollaborativen Prozess wollen wir weiter optimieren. Dafür benötigen wir nicht nur Know-How in allen Facetten des Planens und Bauens, sondern auch Methodenkompetenz und die Fähigkeiten, mit neuen und digitalen Werkzeugen umzugehen. Das digitale Baumanagement, die Anwendung des Lean-Construction-Managements und neue Vertragsmodelle zur gemeinsamen Projektabwicklung sorgen schon jetzt für mehr Effektivität und eine gute Kommunikation. Darüber hinaus ist ein wesentliches Thema der Generationsübergang, begleitet auch vom Fachkräftemangel. Unser Team setzt sich glücklicherweise aus engagierten und wissensdurstigen jungen sowie erfahrenen Mitarbeitenden zusammen. So können der Wissenstransfer zwischen den Generationen und der Erfahrungsaustausch wechselseitig erfolgen. 

Das klingt sehr herausfordernd, aber du bist voller Tatendrang. Was treibt dich an?     
DE: Bauen ist meine Leidenschaft! Bei der Umsetzung einer Vision in ein echtes Projekt maßgeblich Teil der Realisierung zu sein ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die mich zugleich sehr erfüllt. Mich motivieren die hier schon angesprochenen Zukunftsthemen und die Weiterentwicklung des Standortes Berlin. Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Baubranche verändert in Bezug auf Kommunikation und Zusammenarbeit und im Umgang mit der Digitalisierung und dem Nachhaltigkeitsgedanken. Und bei all dem darf ich mitwirken.

Welche Ziele verfolgt ihr im Baumanagement?  
DE: Mit der zunehmenden Anzahl und Größe von Projekten wollen wir auch das Baumanagement weiterentwickeln und gleichzeitig auf die genannten Herausforderungen reagieren. Konkret heißt das: Wir möchten unsere Teams vergrößern, bestehende Strukturen stärken, mehr Standards und Prozesse entwickeln, die Kommunikation optimieren, Planende und Bauausführende noch mehr vernetzen und den Wissenstransfer fördern – übergreifend über alle Fachdisziplinen und agn-Standorte.

Das klingt ambitioniert. Welche Entwicklung lässt sich bei den Auftraggebenden beobachten?
DE: Insgesamt brauchen wir in der Baubranche noch mehr Innovationsbereitschaft und vor allem eine gute Kommunikation über Projekt- und Vertragsstrukturen hinaus. Wir nehmen bauherrenseitig zunehmend eine positive Einstellung zur Digitalisierung und zu kooperativen Methoden wahr, da immer mehr Projekte in dieser Form aufgesetzt werden. Darüber freuen wir uns, denn letztendlich können wir diese Entwicklung nur gemeinsam mit unseren Auftraggebenden angehen.

FotosJohannes Arlt

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