03.02.2017

Ausblicke

Als echter Fullservice-Generalplaner hat sich die agn-Gruppe dem Ziel einer nachhaltigen, effizienten und am gesamten Lebenszyklus orientierten Umsetzung ihrer Bauprojekte verschrieben.

Wir unterstützen ausgewählte Lehrstühle bei ihrer Forschungsarbeit und versuchen neue Denkmodelle in unseren Alltag zu integrieren. Wir betreiben Monitoring – im Auftrag unserer Auftraggebenden, aber auch, um mit den Ergebnissen unsere Ansätze zu überprüfen. Hier einige Themen, die uns aktuell beschäftigen:

Lean Construction

Im Herbst ist agn Ludwigsburg dem Verein German Lean Construction Institute (GLCI) beigetreten. Am 15. November 2016 nahm Geschäftsführer Dirk Haecker an dem dritten Treffen der Regionalgruppe Stuttgart teil und lernte die Prinzipien der Lean Construction Methode im Rahmen eines Planspiels kennen. Ziel der Mitgliedschaft ist es, die Lean-Methoden auf die Abläufe im Unternehmen zu übertragen und damit die Baustellenabwicklung effizienter zu gestalten.

Nach einer kurzen Orientierungsphase wird die agn im Frühjahr 2017 einen Arbeitskreis aus Projekt- und Bauleitenden zur Implementierung der Ziele und Methoden der Lean Construction einrichten. Erste Ergebnisse sollen im Sommer 2017 präsentiert werden.

Lean Construction überträgt die Prinzipien und Werkzeuge des Lean Management auf das Bauwesen. Dabei werden alle Prozesse auf den Wert aus Sicht des Kunden ausgerichtet und der Fokus liegt auf der Vermeidung jeglicher Art von Verschwendung in allen Arbeitsprozessen. Der GLCI hat sich in seiner Satzung der Steigerung der Produktivität und Effizienz im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks verpflichtet.

Value Engineering

Effizient planen und bauen – wer möchte das nicht? Value Engineering (VE) ist eine neue Methode zur Optimierung von Planungs- und Herstellungsprozessen bei der Realisierung von Bau- und Immobilienprojekten, bei der insbesondere die Untersuchung von Planungsergebnissen auf Optimierungspotentiale, die Suche nach planerischen Lösungsalternativen und die Umsetzung von Lösungsalternativen im Planungsprozess im Vordergrund stehen.

Bereits 1947 in den USA entwickelt, wird sie inzwischen bei großen Investitionen sowie bei komplexen Bauvorhaben im privaten und öffentlichen Bereich weltweit mit Erfolg angewendet. In der deutschen Baubranche ist der Begriff jedoch noch relativ unbekannt. Mit der Kombination von Projektmanagement- und Generalplanungsleistungen war es für uns naheliegend, das Value Engineering im Sinne einer „Projektsteuerung Plus“ zu etablieren und unseren Auftraggebenden als sinnvolle Ergänzung unseres Leistungsportfolios anbieten zu können.

In enger Abstimmung mit unseren Bauherr:innen legen wir bereits zu Beginn des Projektes die wesentlichen VE-Ziele wie die Optimierung von Betriebskosten, die Verbesserung von Qualitäten in der Nutzung technischer Anlagen oder die intensive Überprüfung von Planungsergebnissen fest und verfolgen diese bis zur Übergabe.

Urban Mining

Im Juli 2016 forderte der Bundestag mit einer Entschließung die Bundesregierung zur Umsetzung konkreter Maßnahmen auf, die den Rohstoff- und Materialverbrauch
senken und die Ressourceneffizienz um 30% steigern. Da der Bausektor zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren gehört und der Gesamtbestand an
Gebäuden und Infrastrukturen mit rund 28 Milliarden Tonnen (Stand 2010, UBA) ein bedeutendes Rohstofflager darstellt, befinden sich hier auch besonders große Einsparpotentiale.

Anja Rosen

M.A. Architektin
Sachverständige für Nachhaltiges
Bauen (SHB) und DGNB-Auditorin

Auf Initiative von Anja Rosen wird die agn-Gruppe die Bergischen Universität Wuppertal (BUW, Lehrstuhl von Prof. Annette Hillebrandt) und den Urban Mining e.V. unterstützen, das Thema des kreislauffähigen Bauens in der Architekturlehre zu verankern.

Nächster Schritt ist die Auslobung des Urban Mining Student Awards im Sommer 2017. Übergeordnetes Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen durch die Ausbildung junger Architekten im Entwerfen und Konstruieren rückbau- und recyclingfreundlicher Bauwerke. Es ist geplant, die Ergebnisse auf dem folgenden Urban Mining Kongress auszustellen.

„Auf diese Weise tragen wir unserer Verantwortung als Generalplaner für den Ressourcenschutz Rechnung und erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, helle Köpfe für unser Unternehmen zu begeistern“, so der geschäftsführende Gesellschafter Lothar Niederberghaus anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Nachhaltigkeit im Unternehmen

Die globalisierten Wirtschaftsbeziehungen, der demographische Wandel und die damit verbundene Konkurrenz der Standorte üben heute ungeheuren Druck auf unternehmerische Entscheidungskalküle aus und stellen Unternehmen vor neue, schwierige Herausforderungen. Kurzfristig ausgerichtetes Handeln kann fatale Auswirkungen haben, das wissen wir nicht erst, seitdem Klimawandel und Finanzkrise weltweit ihre Spuren hinterlassen. Mit der Projektarbeit, aber auch unternehmensintern verfolgen wir die Strategie einer langfristig ausgerichteten, werthaltigen Entwicklung. Der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur ist Grundsatz unseres Handelns.

Nach einem Impuls aus der Geschäftsführung wird ein von Mitarbeitern initiiertes interdisziplinäres agn-Nachhaltigkeitsteam in diesem Jahr mit seiner Arbeit beginnen. Ziel ist es, interne Optimierungspotentiale aufzudecken und in konkrete Maßnahmen zu überführen. Ein erstes Treffen hat bereits stattgefunden.

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