KVG-Busbetriebshof Kiel

Mit dem Ende der Straßenbahn im Jahr 1985 wurde das Betriebsgelände der Kieler Verkehrsgesellschaft zum Busbetriebshof umgebaut. Das Grundstück zwischen Innenstadt und Wohngebiet umfasst ein denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude, eine Abstellhalle und eine Werkstatthalle aus den 50er Jahren.

Die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) möchte umweltfreundlicher werden und verstärkt auf Elektromobilität setzen. In diesem Zuge wurde der Betriebshof an der Werftstraße umstrukturiert und durch einen Neubau der Hauptwerkstatt baulich erweitert.

Der Ensemble- und Denkmalschutz spielte eine große Rolle im Planungsprozess. Maßnahmen mussten sensibel abgewogen und umgesetzt werden. Ziel war ein zukunftsorientierter Werkstattbetrieb, der den gestiegenen Anforderungen des ÖPNV gerecht wird. Die alte Hauptwerkstatt konnte diese Anforderungen nicht erfüllen und musste daher durch ein zeitgemäßes Gebäude ersetzt werden. Der Neubau fügt sich in seiner Materialität denkmalgerecht in den Bestand ein und schließt unmittelbar an die vorhandene denkmalgeschützte Busabstellhalle an. Die vielfältigen Aufgaben und Funktionen einer modernen Hauptwerkstatt werden jetzt erfüllt. Für das historische Verwaltungsgebäude wurde ein Sanierungskonzept entworfen, dessen Ausführung die KVG jedoch vorerst zurückstellte.



Die funktionalen Anforderungen inklusive der erforderlichen Werkstatteinrichtungen baulich umzusetzen war komplex und erforderte eine besonders enge Abstimmung zwischen allen fachlichen Beteiligten – beginnend im frühen Planungsprozess bis in die spätere Bauausführung und -überwachung. Beispielsweise mussten die Werkstattgruben und Stempelhebeanlagen des Werkstattbereichs zu Baubeginn in die Sohlplatte eingehängt werden. Auch die Außenanlagenplaner mussten frühzeitig in den Planungsprozesses integriert werden, da die Betriebsabläufe, Wegeführungen und Busradien spezielle Anforderungen haben.

 

Aufgrund der innerstädtischen Lage mit benachbarter Wohnbebauung waren erhöhte Schutzmaßnahmen zum Schutz vor Schallimmissionen – insbesondere aufgrund der Nachtbetriebszeiten – erforderlich. Spezielle schallschützende Überdachungen mit Begrünung und Photovoltaik sowie Lärmschutzwände stellen den Tag- und Nachtbetrieb nun sicher.

Busbetriebshöfe haben immer höhere Sachwerte und sind mittlerweile Sicherheitsbereiche geworden, die von öffentlichen Bereichen getrennt und geschützt werden müssen. Eine Anforderung für das Projekt in Kiel war die öffentlich zugängliche Betriebskantine. Diese befindet sich jedoch im Obergeschoss der Werkstatt, also im Sicherheitsbereich. Der „Skywalk“ ermöglicht die öffentliche Erschließung über die Dachfläche und bietet außerdem einen weiten Ausblick auf die Stadt. Ein Außenbereich mit einer Dachterrasse für Gastronomie rundet den öffentlichen Bereich ab.

LeistungGeneralplanung
Leistungen energumBauphysik (EnEV, Bauakustik, Raumakustik)
AuftraggeberStadt Kiel, Eigenbetriebe Beteiligungen (EBK)
FotosCarsten Brügmann

 

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