Feuer- und Rettungswache Herne

Mit dem Neubau für die Hauptfeuer- und Rettungswache (HFRW) verfolgt die Stadt Herne den im Jahr 2017 verabschiedeten Brandschutzbedarfsplan. Bei der Umsetzung dieses infrastrukturell wichtigen Bausteins werden insbesondere Klimaschutz und Ressourcenschonung fokussiert betrachtet. Unser interdisziplinäres Projektteam ist mit der Generalplanung beauftragt.

Der Neubau am Florianweg ersetzt die in die Jahre gekommene Wache an der Sodinger Straße und schafft Platz für Berufsfeuerwehr inklusive der Leitstelle, Rettungsdienst, Freiwillige Feuerwehr und Katastrophenschutz. Außerdem ergänzen Sport- und Erholungsflächen sowie ein Übungsturm für unterschiedlichste Szenarien das Areal. Entscheidend für die Konzeptentwicklung waren neben den städtebaulichen Gesichtspunkten insbesondere die funktionalen Aspekte unter Berücksichtigung aller innerbetrieblichen Abläufe inklusive der Alarmausfahrten.

Der architektonische Entwurf besteht aus drei Gebäudeteilen, die durch Dächer miteinander verbunden werden. Die Dachfläche erfüllt neben funktionalen Aspekten, wie Wetterschutz, trockene Wegeverbindung, Fahrradstellflächen und Tankstellen, auch eine stadtbildprägende Funktion. Alle Gebäudeteile sind konzeptionell so zueinander positioniert, dass die notwendigen Stellflächen vor den Hallen und die Bewegungsabläufe auf dem Grundstück optimal aufeinander abgestimmt sind.

Die technische Gebäudeausstattung ist wesentlich, um das hohe Maß an Versorgungssicherheit der gesamten Feuerwache und die Funktionsfähigkeit der Leitstelle zu gewährleisten. Unser Konzept umfasst redundante Anschlussmöglichkeiten für die öffentliche Heizungs- und Stromversorgung, eine heizungsunabhängige Warmwasserbereitung, Notstromersatzanlagen mit groß angelegter Tankanlage, Photovoltaikpaneele auf allen Dachflächen und weitere ergänzende reguläre Anlagentechnik. Eine Klimatisierung für höchste behagliche Anforderungen sind im Konzept mit einbezogen.

Ebenfalls entscheidend für unser Planungsteam sind die großflächig angelegten Werkstätten inklusive einer TÜV-Prüfstelle. Hinzu kommen Räume zur Reinigung der Einsatzkleidung und -geräten und entsprechende Anlagentechnik für die Wäscherei, die Atemschutzwerkstatt zur Aufbereitung der Atemschutzgeräte und eine Schlauchwaschanlage. Außerdem sind Waschhallen für die Löschfahrzeuge und eine Desinfektionshalle für die RTW der Rettungswache eingeplant. Im Außenbereich ist eine Feuerwehrübungsfläche mit regenerativer Löschwassernutzung und eine Betriebstankstelle inklusive Tankanlagen geplant.

Bei der generalplanerischen Umsetzung verfolgt unser Projektteam das Ziel der Stadt Herne, hier eine Vorbildfunktion für das Thema „Ressourcenschonung – ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen“ einzunehmen. Um künftigen Hitzeperioden zu begegnen, wird eine Betonkerntemperierung im Gebäude ausgeführt, die über eine Photovoltaikanlage mit Strom versorgt wird. Zur Vermeidung von Transportwegen und Entsorgungskosten wird das aus dem Abbruch gewonnene Recyclingmaterial gebrochen und als Schotterpolster unter den Gebäuden eingesetzt.

Rund 20.000 Quadratmeter Dach- und Grundstücksflächen werden von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt, 8.000 Quadratmeter Dachfläche und rund 300 Quadratmeter Fassade begrünt. Unterirdisch werden Rigolen als Wasserspeicher verbaut, die das Niederschlagswasser auffangen, speichern und teilweise zur Bewässerung an die Bäume abgeben. Die Dachbegrünung bewirkt, zusammen mit der geplanten Fassadenbegrünung, die Verdunstung des Regenwassers und somit eine Kühlung der Gebäude und des Umfeldes. Damit schafft der Neubau ist einen positiven Effekt für das Stadtklima.

 

LeistungGeneralplanung
AuftraggeberStadt Herne
LinkProjektseite der Stadt Herne

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