15.08.2017

Digitalisierung der Baustellendokumentation

Bereits vor einigen Jahren hat die agn-Gruppe begonnen, die Möglichkeiten der digitalen Baustellendokumentation zu testen und konkret in der Projektarbeit anzuwenden.

Auch bei größeren Bauprojekten, wie dem Gebäude X an der Universität Bielefeld und dem zentralen Logistikzentrum der Koch, Neff & Volckmar GmbH (KNV), haben unsere Bauleitenden vor Ort Tablets eingesetzt, um Baumängel zu dokumentieren und kommunizieren. Heute arbeiten wir mit einer Software, die eine umfassende Baustellendokumentation ermöglicht und auch unseren Auftraggebern hohe Rechtssicherheit gibt.

Dokumentation des Bauablaufs

Nach der HOAI gehört das Führen eines Bautagebuchs schon lange zu den Grundleistungen des Architekten. In der aktuellen Fassung der HOAI wurde nun der Begriff ausgeweitet und eine „Dokumentation des Bauablaufs (zum Beispiel Bautagebuch)“ gefordert. Diese Formulierung erlaubt auch das Führen einer digitalen Bauakte, die als Datenbank verschiedene Medien zusammenführt: Fotos, Protokolle und Berichte, Schriftverkehr, Videos und Sprachaufnahmen. Doch im Kern bleibt es die gleiche Leistung, die dazu geeignet sein muss, später den tatsächlichen Verlauf der Baugeschehnisse anhand der Aufzeichnungen rekonstruieren zu können.

Vorteile

Die digitale Dokumentation ermöglicht eine bessere Übersicht und Kontrolle der Baustelle durch die Bündelung und Durchsuchbarkeit der baubezogenen Daten und die darauf aufbauende Visualisierung der Baustellenzustände. Die Nutzung mobiler Endgeräte und unterschiedlicher Medien erleichtert eine lückenlose Dokumentation und ermöglicht auch bei Begehungen vor Ort den Zugriff auf sämtliche Unterlagen. Vertragspartner:innen können ohne Verzögerung über Vorkommnisse informiert werden. Ausführende Firmen können auf die in der Datenbank hinterlegten Informationen zugreifen und die eigene Reaktion dokumentieren. Da bereits gesicherte Einträge nicht nachträglich geändert werden können, ist diese Form der Dokumentation von österreichischen Gerichten bereits als Beweismittel akzeptiert worden. Eine entsprechende Entscheidung deutscher Gerichte wird erwartet.

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