05.09.2021

Baumanagement – Mit Aufgaben wachsen

Die junge agn-Bauleiterin Jenny Klöppels hat 2016 als Werkstudentin bei agn angefangen und ist nach dem Abschluss ihres Architekturstudiums 2018 dort geblieben. Derzeit managt sie die Projektrealisierung des Forschungsneubaus ZESS für die Ruhr-Universität in Bochum und ist am Neubau des Wim-Wenders-Gymnasiums in Düsseldorf beteiligt.

Frau Klöppels, was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders gut?

JK: Großbauprojekte im Baumanagement – egal ob im Forschungs- oder Schulbau – sind extrem spannend und herausfordernd. Für jeden Bereich eines Gewerks gelten eigene, ganz spezielle Anforderungen. Das kann die Montage von Trockenbaudecken betreffen, den Brandschutz genauso wie die Baulogistik. Selbst bei Tätigkeiten, die sich wiederholen, sind eigene Ideen gefordert, um Arbeitsabläufe effizienter und arbeitssicher zu gestalten. Ein besonders gutes Gefühl ist es, wenn man eine wirklich knifflige Situation gemeistert hat, bei der zuerst kein Ausweg in Sicht war und für die man dann – meist gemeinsam im Team – eine Lösung findet.

Gewöhnt man sich an den „rauen Umgangston“ in der Baubranche?

JK: Der viel zitierte raue Ton ist nach meinen Erfahrungen ein Klischee. In der Bauprojektrealisierung gibt es immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten und Menschen, auf die man „speziell und flexibel“ reagieren muss. Jede Baustelle tickt da anders. Das hat natürlich viel mit den unterschiedlichen Menschen zu tun, die an den Projekten beteiligt sind. 
Kritische Punkte können aber in der Regel sachlich und mit vernünftigem Umgangston diskutiert werden. Konflikte lassen sich oft präventiv lösen, auf jeden Fall aber professionell managen. Gute Kommunikation mit allen Beteiligten ist das A und O.

Was muss man mitbringen, um als Bauleiterin erfolgreich zu sein?

JK: Einen kühlen Kopf und starke Nerven. Man muss sehr lösungsaffin und teamorientiert sein und einfach großen Spaß am Bauen haben. Wichtig ist außerdem der Respekt. Den Leuten, die bei Wind und Wetter draußen arbeiten, wird viel abverlangt. Wer als Bauleiterin arbeiten und gute Ergebnisse erzielen möchte, sollte niemanden von oben herab behandeln. Sehr lehrreich sind in dieser Hinsicht eigene praktische Erfahrungen auf der Baustelle, die den Perspektivwechsel erleichtern.

Wieso haben Sie sich mit dem Architekturstudium ausgerechnet für den Berufszweig der Bauleitung entschieden?

JK: Mein Architekturstudium an der Hochschule Bochum war sehr technisch geprägt. Dadurch habe ich gemerkt, dass insbesondere die unmittelbare Interaktion zwischen den Projektbeteiligten sowie die Koordination auf der Baustelle mein Interesse wecken. Auch haben mich komplexe Gebäude schon immer fasziniert. Ich wollte ihre Bauweise verstehen und wissen, was dahintersteckt. 
Auf den Baustellen kann ich miterleben und im Team mitbestimmen, wie aus Plänen Realität wird. Das ist ein großartiges Gefühl. 

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