Revitalisierung und Umnutzung Klöpperhaus, Hamburg

Das Klöpperhaus wurde zwischen 1913 und 1915 nach einem Entwurf von Fritz Höger als Kontorhaus gebaut. 1965 wurde das Gebäude zu einem Warenhaus umfunktioniert und entsprechend baulich ergänzt und verändert. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes werden die in den 60er Jahren entstandenen Strukturen zurückgeführt und hochmoderne und innovative Arbeitswelten mit Einzelhandel in Erd- und Untergeschossen entwickelt. agn Leusmann und noAarchitecten aus Brüssel sind gemeinsam für die Architektur verantwortlich.

Das ehemalige Galeria Kaufhof-Gebäude befindet sich direkt an der Mönckebergstraße, in der Hamburger Innenstadt. Im Stadtgrundriss bildet es den prägnanten städtebaulichen Auftakt zur Geschäftsstraße sowie den Übergang vom Hauptbahnhof zum Hamburger Kontorhausviertel. agn Leusmann, noAarchitecten und JES Socialtecture führten eine Machbarkeitsstudie durch und entwickelten ein vielseitiges Nutzungskonzept für das neungeschossige Kontorhaus. Das Gebäude soll zu einer attraktiven Destination am Tor zur Innenstadt werden. Dabei wird die über hundertjährige Geschichte des Klöpperhauses denkmalgerecht für die Zukunft entwickelt. Es entsteht ein Mixed-Use-Gebäude, mit Laden-, gastronomischen- und öffentlichen Flächen im Erd- und Untergeschoss, Büroflächen ab dem 1. Obergeschoss und Wohnungen.

Der grundliegende Entwurfsgedanke ist es, die bewegte Historie des Gebäudes hervorzubringen: 1915 nach Plänen von Fritz Höger als Kontorhaus errichtet, wurde das Dach nach dem Krieg wieder aufgebaut und 1965 komplett entkernt und mit neuer großmaßstäblicher Betonskelettstruktur im Inneren als Warenhaus umfunktioniert. Es ist geplant, die äußere und innere Struktur zu erhalten und mit den „Brüchen“ einen bewussten Umgang zu finden, der zu spezifischen, interessanten und gleichzeitig vorteilhaften räumlichen Situationen führt. Im Inneren werden Deckenplatten partiell aus dem Betonskelletbau herausgeschnitten, damit eine tageslichtdurchflutete, innere Vernetzung zwischen den Geschossen und damit das neue Herz des Hauses entsteht.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Denkmalschutz. In enger Abstimmung mit der Stadt und der Denkmalschutzbehörde wird das Dach rückgebaut und in starker Anlehnung an die historische Idee von Fritz Höger neu konzipiert. Im Bereich der historischen Fassade wird die Backsteinfassade denkmalgerecht instandgesetzt, restauriert sowie den heutigen Anforderungen angepasst.

LeistungArchitektur
AuftraggeberTS KH S.à.r.l. c/o Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
VisualisierungennoAarchitecten, Brüssel / bloomimages

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